Anlässlich seines 15-jährigen Bühnenjubiläums präsentierte das Theater Fanferlüsch ein Doppelprogramm.
Das erste Stück war Arthur Schnitzlers 1898 veröffentlichtes Theaterstück „Der grüne Kakadu„, das zweite Theaterstück war Helmut Heinemanns Persiflage über die Romane Hedwig Courths-Mahlers Anfang des 20.Jahrhunderts Schreie in der Nacht.
Inhalt
„Der grüne Kakadu“ ist eigentlich kein Kneipe, sondern eine – zumindest aus amtlicher Sicht – übelst beleumundete Spelunke. Nun, eine Spelunke ist DER GRÜNE KAKADU eigentlich auch nicht. Es ist eher ein Theater. Die dort verpflichteten Schauspieler glauben allerdings, dass es eine „Schmiere“ ist. Aber was für eine Schmiere! Hier wird die Bühne zur Wirklichkeit, und die Realität zum Schauspiel! Und an diesem Tag der Revolution trifft sich der Adel Frankreichs dort, um sich darüber zu amüsieren, dass Schauspieler Verbrecher und Verbrecher Schauspieler spielen – es geht um Täuschung und Enttäuschung; Spiel und Desillusion; Wahrheit und Lüge; Schein und Sein.
Die Schauspielerinnen sind Prostituierte und die Schauspieler Gewaltverbrecher, bis auf Henri Gaston, Prospères besten Darsteller, der immer dann als Mensch überzeugt, wenn er auf der Bühne steht und spielt. Ist er aber „nur“ er selbst, erweist er sich als schwacher Charakter, ja man ist schon fast versucht zu behaupten, als Wahnsinniger – dessen übersteigertes Ego ihn zum Mörder werden läßt.
Und während draußen das revolutionäre Volk von Paris die Bastille erstürmt und schon die ersten Köpfe der Adeligen abgeschlagen und auf hohen Stangen durch die Straßen getragen werden, parlieren die adeligen Zuschauer gelangweilt über ihre amourösen Abenteuer, philosophieren über die Freuden der Jugend und darüber, dass Paris „ein wenig Fieber habe, das sich bald wieder lege.“
Der Untergang einer Welt kann wundervoll sein – oder furchtbar. Solange er nur außergewöhnlich ist!
Regie | Markus Wiegand |
Prospere, Wirt, Direktor | Carsten Schrödter |
DIE ADELIGEN | |
Francois, Vicomte von Nogeant | Nikolai Radke |
Albin Chevalier de la Tremouille | Boris Sottmar |
Emile Herzog von Cadignan | Helge Lezius |
Der Marquis von Lansac | Volker Wolf |
Severine, seine Frau | Christina Klingebiel |
Rollin, Dichter | Torsten Bruch |
DIE SCHAUSPIELER | |
Chantal | Jessica Nebel |
Grasset | Stefan Damm |
Grain | Felix Ziesel |
Scaevola | Nina Besenthal /Tobias Tank |
Henri | Florian Henk |
Leocadie, seine Frau | Claudia Wäsch |
Georgette | Martina Knust |
Michette | Sonja Masbaum |
Balthasar | Martin Labsch |
Etienne | Sven Ahlers |
Maurice | Tim Pommorin |
Audioeffekte | Malte Krug |
Lichttechnik | Christoph Schnerch / Dirk Miksche |
Szenenbilder
Pressestimmen
Auf einen Toten mehr oder weniger kam es auch nicht mehr an
Kritik der Braunschweiger Zeitung vom 18.11.2002 von Charles Benecke zum Stück „Der grüne Kakadu und Schreie in der Nacht„: 15-jähriges Bühnenjubiläum: Theater Fanferlüsch bedankt sich bei Publikum In der ausverkauften „Brücke“ hatte das Doppel-Programm des Theaters Fanferlüsch mit den Stücken „Der grüne Kakadu“ (Arthur Schnitzler) und „Schreie in der Nacht“ (Helmut Heinemann) Premiere.