„Das Gespenst von Canterville“ von Markus Wiegand nach Oskar Wilde (2005)

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Diese Fassung des Klassikers von Oscar Wilde beginnt mit einer verhängnisvollen Dreiecksbeziehung im Jahre 1575. Eleonore de Canterville liebt und verehrt ihren Gatten Simon de Canterville, dessen Kind sie im Leibe trägt. Sir Geoffrey de Malvosin, Sir Simons Freund und Waffenbruder, liebt Eleonore seit Jahren, aber sie hat ihn bereits mehrfach abgewiesen. Als er ihr erneut eindeutige Anträge macht, wirft sie ihn kurzerhand hinaus, woraufhin der stolze Geoffrey gegen Eleonore intrigiert, weil er diese Schmach nicht erträgt. Sir Simon, der seinem Freund leider mehr vertraut als seiner Frau, glaubt dessen Lüge, das Kind in Eleonores Bauch sei nicht von ihm. Rasend eifersüchtig und in seiner Wut „nicht mehr bei sich“ stößt er seiner Frau einen Dolch in den Bauch. Aus Gram verflucht er sich selbst – der Blutfleck wird nie mehr verschwinden und Sir Simon ist nun verdammt, Nacht für Nacht als Gespenst auf Schloß Canterville zu erscheinen.

Ein Zeitsprung führt ins Jahr 2000: Geldnöte zwingen Sir Simons cleveren Nachfahren Lord Canterville, das Haus samt Personal zu vermieten – ein schwieriges und gefährliches Unterfangen, schließlich hat es bisher alle Mieter, die dem Gespenst missfallen haben, den Kopf gekostet.

Familie Otis aus Amerika ist aber ziemlich abgebrüht im Umgang mit Gespenstern und lässt sich nicht so leicht irritieren. Herr und Frau Otis glauben nicht an Geister, und die halbwüchsigen Söhne halten das Gespenst für einen Vampir, den sie – wie der amerikanische Film sie lehrte – pfählen wollen. Sir Simon ist schockiert ob dieser Ignoranz und erscheint fortan nur noch der Tochter Virginia Otis, für die er nach dem ersten Mordversuch Sympathie entwickelt.

Problematisch wird es, als Virginia ihr Herz ausgerechnet dem Nachfahren des Mannes schenkt, der für das qualvolle Nicht-Sterben-Können von Sir Simon verantwortlich war; sie verliebt sich in den jungen Lord George de Malvosin. Dieser muss ständig mit der Rache des Gespenstes rechnen, die dem Spuk laut einer Prophezeiung endlich ein Ende machen soll und Sir Simon den friedvollen Tod bringen kann.

Jedoch gibt es da noch eine alte Prophezeiung, laut derer erst „eine strahlende Maid“ Sir Simon erlösen kann …

Besetzung
Buch und Regie Markus Wiegand
DIE ENGLÄNDER
Sir Simon de Canterville Carsten Schrödter
Sir Geoffrey de Malvosin Florian Henk
Lord Canterville Christof Heußner
George de Malvosin Florian Henk
Eleonore de Canterville Bettine Schulz
DIE AMERIKANER
Virginia Otis Martina Knust
Mr. Otis Stefan Damm
Mrs. Otis Claudia Wäsch
John Otis Nikolai Radke
William Otis Florian Bock / Christian Löchte / Jan Engelken
DAS PERSONAL
Benson Waters Volker Wolf
Elli Waters Sonja Masbaum
Ann Nicole Holzhauser
Maske Tim Pommorin
Lichttechnik Martin Labsch
Tontechnik Bettine Schulz
Musik, Kompositionen und Audioeffekte Malte Krug
Schwertkampfchoreografie Carsten Schröder

Szenenfotos