Wer kennt sie nicht, die „Queen of Crime“, die Schöpferin von Miss Marple und Hercule Poirot, dem wohl berühmtesten Detektiv nach Sherlock Holmes. Ihre Bücher wurden in 44 Sprachen übersetzt und sie wurde in der Auflage nur noch von der Bibel und Shakespeare übertroffen. Sie schrieb 78 Kriminalromane, 19 Theaterstücke sowie sechs Romane unter dem Pseudonym Mary Westmacott. Die „Zehn kleinen Negerlein“ von Agatha Christie ist vielleicht nicht ihr bekanntestes Theaterstück, aber in jedem Fall ihr bestes. Weder in „Die Mausefalle“ noch bei „Alibi“ ist ihr eine so kompromißlose und grauenerregende Erzählung gelungen.
Zehn Menschen, die in ihrer Vergangenheit Schuld auf sich geladen haben, werden von dem Ehepaar Onym auf eine einsame Insel vor der Küste von Devon zu einem gemeinsamen Wochenende eingeladen. Doch schon bald müssen sie erfahren, dass ein Unbekannter die mutmaßliche Schuld der Anwesenden aufarbeiten will, indem er sie alle nach den Strophen eines Kinderliedes hinrichtet. Die zehn von der Außenwelt abgeschnittenen wissen, dass sie allein auf der Insel sind – was nur bedeuten kann, dass einer der Anwesenden der Mörder ist. Ein alptraumhaftes Szenarium von Unterstellungen, Mißtrauen und Haß beginnt.
Nie wieder ist es Agatha Christie so brilliant gelungen, das „Who-done-it“-Schema anzuwenden. Keine Motivtheorie, die nicht erarbeitet und wieder verworfen wird, der Mensch in der Krise und eine experimentbezogene Reflexion, die zynischer kaum ausfallen könnte – der ultimative Krimi.
Regie | Markus Wiegand |
DIE ANGESTELLTEN DER ONYMS | |
Thomas Rogers | Carsten Schröder |
Stella Rogers | Susanne Wiegand |
Vera Elisabeth Clayton | Katrin Karkosch |
DIE GÄSTE DER ONYMS | |
Captain Phillip Lombard | Malte Krug |
Anthony Marston | Carsten Schrödter |
William Henry Blore | Oliver Hilgner |
General John Gordon Mackenzie | Marco Bürkel |
Lady Emily Caroline Brent | Melanie Wedeking |
Dr. Edward George Armstrong | Stefan Damm |
Lawrence John Wargrave | Markus Wiegand |
Audioeffekte | Malte Krug |
Best Boy | Dirk Gröhner |
Bilder zum Stück
Pressestimmen
Panisch, aber ganz locker
Artikel der Braunschweiger Zeitung vom 15.05.1996 von Jens-Thilo Schulze zum Stück „Zehn kleine Negerlein„: